Kopf Groß
Theater... Theater

WIR SIND IN RODENKIRCHEN  -  DA GIBT ES NICHTS UNANSTÄNDIGES!


....  SCHON GAR NICHT BEIM KRIPPENSPIEL


Ein vergnügtes Publikum begleitete das LITERAMUS-Ensemble auf seinem Weg nach Bethlehem. 


von Michaela Baiat.         Viel Spaß hat sie gehabt, die LITERAMUS-Theatergruppe, die sich spontan im letzten Oktober zusammenfand,  um ein humorvolles Theaterstück aufzuführen, das Gerda Laufenberg mit gebrochenem Fuß unter den Palmen von Gran Canaria mal eben so verfasst hat. Eine Art Krippenspiel ist dabei herausgekommen, keine getreue Wiedergabe des weihnachtlichen Lukas-Evangeliums, nein, eher ein Bericht über die kaum vorstellbaren Schwierigkeiten, die auftreten, wenn man mit  Menschen, die alle vehement ihre Ansichten vertreten wollen, ein Krippenspiel einübt.


Titel: Ein Krippenspiel in Vorbereitung! Und Spaß gemacht hat es dann nicht nur dem speziell dafür neu gegründeten LITERAMUS-Ensemble, sondern vor allem auch dem Publikum, das am 07. Dezember 2012 zur Weihnachtsfeier in die Stadtteilbibliothek Rodenkirchen gekommen war und die Welturaufführung dieses Stück mit herzlichem Lachen und langem Klatschen gewürdigt hat.

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Gerda Laufenberg spielte überzeugend die Rolle der Regisseurin, die schwer mit ihrer aufmüpfigen Truppe kämpfen muss und  wurde  realiter  unterstützt von der echten Regisseurin Renate Krämer, die u.a. auch für die „Comedia Colonia“ tätig ist und ohne deren Einsatz das Publikum im Endeffekt keine so abgerundete Vorstellung gesehen hätte.


P1040342aOchs und Esel (Lille Eichel-Fellmann und Barbara Brunotte), die Schafe (Inge Kahlix, Marita Fuss, Jutta Kossul, Brigitte Brügelmann), die Hirten (Brigitte Klipper, Cornelius Steckner), der Erzengel (Peter Tonger) und seine Hosianna - Engelchen (Erika Röttgen und Hannelore Schmitz ), der Wirt (Elke Brauer), die Könige (Ludwig Fensch. Cornelius Steckner, Erik Tomala) , Maria und Josef  (Michaela Baiat, Dieter Etzler) -sie alle wurden dargestellt von den aktiven Mitarbeitern von LITERAMUS, dem Förderverein der Stadtteilbibliothek Rodenkirchen, die sich ansonsten darum kümmern, dass Veranstaltungen organisiert und durchgeführt werden und die üblichen Vereinsgeschäfte optimal ablaufen. Die Tiere hielten sich große Pappmasken mit Schafs- Ochsen- und Eselsköpfen vors Gesicht, wenn sie an der Reihe waren  -  alle gefertigt und bemalt von Gerda Laufenberg, unserer ersten Vorsitzenden.


Die Könige hatten zum besseren Erkennen Kronen auf dem Kopf. Maria erschien in blauem Satin aus dem allseits bekannten und vor allem zur Karnevalszeit stark frequentierten Festartikelgeschäft in Godorf und Josef trug zu einem braunen Hirtenumhang einen zünftigen Jägerhut. Die Hautperson des Stücks  -  das Kind, das geboren wurde ( irgendwie)  präsentierte man vorsichtshalber als Puppe, natürlich im blauen Strampler.

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Auf der Bühne wollte dann jeder das Beste für seine Rolle herausholen und hat im Zuge dessen für viele Streichungen bei den anderen plädiert.  Schließlich musste das Krippenspiel auf seine wichtigsten Stationen reduziert werden:  - Stall  finden    -  Maria kriegt das Kind    - Alle stehen herum       - Halleluja


Witzig die Diskussion zu Beginn der Aufführung, in der Ochs und Esel noch völlig konträrer Meinung sind, ob sie wirklich ein anständiges Krippenspiel aufführen möchten oder ob das zu langweilig ist. Der Ochs überzeugt dann mit dem unschlagbaren Argument: „Wir sind in Rodenkirchen. Da gibt es nichts Unanständiges! Schon gar nicht beim Krippenspiel ! “Auf Hinterfragungen wurde verzichtet…….


Herrlich die Schafe, die um jedes Mäh Mäh kämpfen, der Erzengel, der nichts verkünden darf, Maria, die lieber allein erziehend wäre, Josef, der sich wie Jung-Siegfried fühlt, die Könige, die nichts schenken dürfen und der Wirt, der energisch verhindert, dass Christi Geburt mehrmals geprobt wird.

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Mit einem Ratespiel zu Buchtiteln (Moderation Inge Kahlix) und einem stark Köln-orientierten  Quiz, bei dem die Gewinner Bücher bekamen (Moderation Elke Brauer), die sie ohne zu zögern der Stadtteilbibliothek spendeten, fand das Theaterstück seinen ausgewogenen Rahmen. Nachdem dann noch beim Plätzchensingen ( in einigen der selbst gebackenen  Leckereien waren Zettel mit den Titeln von Weihnachtsliedern versteckt) viele Lieder angestimmt und von allen mitgesungen wurden, war man sich einig:


Das war die schönste Weihnachtsfeier in der Geschichte von LITERAMUS !