Aufgeregt standen die Kandidaten zusammen und zogen Zettel für die Reihenfolge ihres Auftritts. Und dann kam auch schon Heike Reuter auf die Bühne, die den Beitrag der erkrankten Frau Dr. Glatzer vorlas. Hauptpersonen sind Corinna, Elke und Jenny, drei pfiffige Schneckendamen aus einem Biotop, die zu ihrem Leidwesen ein Zwitterdasein führen müssen und sich unter Sex so gar nichts vorstellen können. Kein Wunder, sie teilen sich ganz einfach zum Zweck der Vermehrung. Dr. Heidrun Edelmann thematisierte das Gerede um eine schöne Frau auf einer mondänen Gartenparty, die selbst gar nicht daran teilnimmt. Ihr folgte Peter Ziegler, der bei den hochnäsigen Kollegen der Arroganz-Versicherung große Mühen hatte, eine Kur zu beantragen und Ute Almoneit, die Siegerin vom Poetry-Slam im letzten Jahr, berichtete von den unterschiedlichen Vorstellungen der Sonntagsgestaltung zwischen ihr und ihrer Mutter. Die Tochter hat alle Mühe, der Mutter eine Tour ins Bergische Land auszureden, um gemütlich auf dem Sofa zu lümmeln. Janes Komenda, der jüngste Teilnehmer, trug ein wunderschönes, naturverbundenes Gedicht über den Frühling vor und Dr. Pilar Baumeister, die schon vor längerer Zeit durch eine Krank-heit ihr Augenlicht verlor, sprach in beeindruckender Weise von den „Lügen der Sprache“. Sie nennt Wörter „schlecht erzogene Kinder“ und fürchtet sich vor den „Gewaltregistern in den Nachrichten.“ Hildegard Großmann sprach in einem Text, in dem alle Wörter mit „A“ beginnen, über die Tücken des Advent und Martina Siems-Dahle fand beim Aufräumen ein altes Kinder- und Volksliederbuch, das sie zu einer Geschichte inspirierte, in der die Sätze mit den Anfangszeilen der Lieder beginnen.
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